Es ist ein normaler Nachmittag.
Die Näherin kommt von ihrer Arbeit vom Kaufhaus und steigt wie immer in ihren Bus. In Gedanken ist sie schon beim Abendessen, als sie plötzlich der Busfahrer anschnauzt: „Bewegt Euch, ich brauche Eure Sitze“.
Die anderen Fahrgäste kommen der Aufforderung sofort nach. Doch die Afro-Amerikanerin Rosa Parks tut etwas Ungewöhnliches. Sie sagt „Nein“.
Die Konsequenz: Der Busfahrer lässt sie verhaften und Parks landet im Gefängnis.
Doch Rosa Parks bekommt Hilfe. Fünf Tage später organisiert der bis dahin unbekannte Pfarrer Martin Luther King den Montgomery Bus Boycott, der in der Folge zur Aufhebung der Rassentrennung in den USA führt und die unfaire Praxis der Ungleichbehandlung beendet.
Was ist normal?
Aus heutiger Sicht mag uns das System der Rassentrennung in Bussen in den USA oder zuvor die Sklaverei widernatürlich erscheinen. Und wir fragen uns, wie Menschen so etwas Dummes tun konnten. Doch die meisten Menschen der jeweiligen Zeit hielten es für völlig normal und alternativlos.
Denn in Zeiten von Unsicherheit schauen die allermeisten Menschen danach, was alle anderen machen.
Doch gesellschaftlicher Konsens ist leider kein Wahrheitskriterium. Dafür gibt es in der Geschichte zu viele Gegenbeispiele.
Nur weil alle etwas Bestimmtes glauben und denken, heißt es nicht, dass es tatsächlich wahr ist. Das hat schon die Kirche versucht, doch die Erde dreht sich immer noch um die Sonne und nicht umgekehrt.
Echte politische oder geistige Führer wie Martin Luther King, Gandhi oder Nelson Mandela folgen dagegen ihrer eigenen Wahrheit – auch wenn ihre Zeitgenossen sie deshalb für verrückt halten.
Die neue Normalität: Die berührungslose Gesellschaft
In den Medien wurde viel davon gefaselt, dass nach Corona unsere Welt unser Leben niemals so sein würde wie zuvor.
Doch die sogenannte „neue Normalität“ ist eine freche „Umwertung aller Werte“, um es mit den Worten von Nietzsche zu sagen.
Das Grundbedürfnis nach menschlicher Nähe und Berührung wird zum Sicherheitsrisiko umgedeutet, verboten und soll Menschen abtrainiert werden.
Distanzwahn wird uns als Dienst am Nächsten verkauft. Wir tun unseren Liebsten etwas Gutes, indem wir ihnen fern bleiben, statt sie zu umarmen, eine tröstende Hand zu reichen oder einfach nur da zu sein.
Wir traumatisieren unsere Kinder, indem wir ihnen verbieten, mit anderen zu spielen, zu toben und sich dabei vielleicht auch zu berühren.
Mechanismus ist dabei die Angstspirale. Wer chronischen Stress-Reizen ausgesetzt ist (dazu reicht in diesen Tagen schon normaler Medienkonsum aus) wird irgendwann nicht mehr zwischen realer und eingebildeter Realität unterscheiden können.
Der Wunsch nach Sicherheit steigt. Menschen nehmen die Einschränkungen ihrer Freiheiten gerne in Kauf.
Ideal eines sicherheitsfanatischen Staates, der seine Bürger vor sich selbst schützen möchte, ist die berührungslose Gesellschaft. Die sozialen, gesundheitlichen und seelischen Folgeschäden sind enorm: Beziehungen zerbrechen, Menschen entfremden sich, häusliche Gewalt und Depressionen nehmen zu.
Und klar, wer Angst hat, sich einsam und unglücklich fühlt, ist ein noch fleißigerer Konsument, schaut mehr auf Netflix und shoppt mehr bei Amazon.
Berührung ist die Lösung nicht das Problem
Was wir uns alle in Wahrheit wünschen, ist das Gefühl nach Sicherheit und Geborgenheit. Doch Vertrauen können wir uns nicht erdenken und keine noch so radikale Schutzmaßnahme kann sie uns bieten.
Wir können Sicherheit nur fühlen – beispielsweise wenn wir von einem lieben Menschen gehalten und in den Arm genommen werden.
Bist Du mutig und verrückt genug, eine Alternative zu wählen? Möchtest Du mit mir gemeinsam eine Welt erschaffen, in der Berührung die Lösung und nicht das Problem ist?
Das Beispiel von Rosa Parks zeigt: Jeder Einzelne von uns hat die Macht, zum Schöpfer der Wirklichkeit zu werden. Und wir tun gut daran, uns diese Macht nicht aus der Hand nehmen zu lassen.
Meine persönliche Vision ist es mit Thai Yoga:
- geschützte Räume zu schaffen, in denen Menschen den gesamten emotionalen Ballast der vergangenen Wochen und Monate loslassen können
- Vertrauen und Sicherheit zu schenken, wo Menschen noch in Ängsten gefangen sind
- authentischer Kontakt und Begegnung statt Isolierung und sich hinter Masken zu verbergen
- echtes menschliches Miteinander statt oberflächliche Ablenkung durchs Internet und Social Media
- ins Herz kommen und Angstdenken überwinden
- Spiritualität statt einseitiger Rationalität und Materialismus
Bist Du wie ich verrückt genug, weiterhin an eine Welt mit Berührung zu glauben?
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