Unterstützende Berührungen im Yogaunterricht, sogenannte Assists, sind für viele Yogaschüler eine große Bereicherung. Sie können verbale Anweisungen unterstreichen und es dem Schüler ermöglichen, diese im eigenen Körper umzusetzen. Und eine wohltuende Berührung kann dem Teilnehmer helfen, am Ende der Stunde in Savasana noch tiefer zu entspannen.
Mit folgenden fünf Tipps werden Deine Schüler Dich für Deine helfenden Hände lieben:
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Einverständnis einholen
Berührung kann entspannen, helfen und heilen – aber nur, wenn sie in gegenseitigem Einverständnis erfolgt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, empfehle ich Dir, zu Beginn der Stunde zu fragen, ob jemand von Dir nicht berührt werden möchte. Mit dieser Frage lädst Du Deine Schüler zur Kommunikation ein und beseitigst Widerstände noch bevor diese entstehen können.
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Finde Deine Intention
Das wichtigste an Deiner Berührung ist Deine Intention. Beim Massieren und Assisteren ist das WIE immer wichtiger als das WAS. Lass es Deinen Wunsch sein, Deinem Schüler durch Deine Hände etwas Gutes zu tun und vertraue darauf, dass Du das Richtige tust. Mach Dir nicht zu viele Gedanken, sondern folge Deiner Intuition.
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Klarheit ausstrahlen
Werde Dir klar darüber, welche Botschaft Du durch Deine Hände senden willst. Was ist der Sinn der Asana? Welche Körperempfindung soll der Schüler fühlen oder welche Aktion in seinem eigenen Körper umsetzen? Oder handelt es sich um keinen „technischen“ Assist, sondern Du möchtest Deinem Schüler einfach helfen, sich zu entspannen? Dann fühle die Entspannung in Deinem eigenen Körper. Es ist nicht möglich, eine entspannende Berührung zu schenken, wenn Du Dich selbst gestresst oder unsicher fühlst. Dann warte lieber einen Moment. Nimm einige tiefe Atemzüge, um die Entspannung in Deinem eigenen Körper zu spüren und berühre dann erst Deinen Schüler.
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Atem nutzen
Der Atem ist das wichtigste Werkzeug im Yoga. Auch beim Assistieren solltest Du ihn Dir zunutze machen. Für bestimmte Assists (zum Beispiel Twists) ist es wichtig, diese in der Ausatmung des Schülers durchzuführen. Falls Du den Atem Deines Schülers nicht hören kannst, atme selbst etwas lauter Ujjayi, um den Schüler einzuladen es Dir gleich zu tun. Wenn Du eine entspannende Berührung schenken willst, lass Deinen eigenen Atem lang und tief werden.
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Achtsam berühren
Wenn Du Deinen Schüler berührst, tue dies langsam und achtsam. Du bist präsent im Hier und Jetzt und denkst gleichzeitig nicht an irgendetwas anderes. Nimm durch Deine Hände den anderen Körper wahr. Das heißt Du SPÜRST in jedem Augenblick wie tief Du gehen kannst. Diese Präsenz wird Dein Schüler wahrnehmen und egal, was genau Du tust, wird sich Deine Berührung für ihn oder sie angenehm anfühlen.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie tief Du beim Assistieren gehen darfst, solltest Du im Zweifelsfall nachfragen. Je mehr Routine Du bekommst und je mehr unterschiedliche Körper Du berührst, desto seltener wird dies allerdings nötig sein. Assistieren ist wie ein Gespräch ohne Worte, Du spürst in jedem Moment, was der Körper braucht – ein zu harter Assists fühlt sich ebenso ungut wie ein zu zaghafter an.
Jeder Mensch und jeder Körper ist unterschiedlich. Bleibe achtsam und neugierig herauszufinden, was genau Dein Schüler in diesem Moment braucht.
Wie geht das konkret?
Meine Lieblings-Assist sind der Oberschenkel- und den Schulterassist in Savasana und Hilfestellungen in der Kindeshaltung. Diese Techniken verrate ich Dir im neuen kostenlosen Thai Yoga Videokurs "Loslassen leicht gemacht".